Denke nicht es sei das Ende und das Ende sei der Schluss Alles Ding nimmt eine Wende weil sich alles wandeln muss Knospe wird Blüte Wasser wird Eis aus Kätzchen wird Kater aus Kleinkind ein Greis Aus Schneeflocke Quelle aus Huhn wird ein Ei Aus Steinwurf wird Welle aus Liebe wird Drei Aus Fehler Erfahrung aus Leichtsinn wird Tod Aus Schmerzen Verzeihung aus Wunde wird Brot Blut ward gegeben aus Nacht wurde Leben Angst ward überwunden wir können gesunden allem begegnen Mitmenschen segnen Weltkrippen hegen
Schlagwort-Archive: werden
Was ist denn das besondere am Leben?
Was ist denn das besondere am Leben?
Es liegt in ihm ein Schweben
das zwischen Erdenfestigkeit
und Himmelsgeistunendlichkeit
den Werdeweg
geschichtsvoll in die Welt schreibt
lesbar für Erden- und für Himmelswesen
Zentrum bildet
für unsere Gemüter
für unser Fühlen und Wollen
Es ist Quellpunkt
gedankenhellen Bewusstseins
Schöpfung
im Hier und Dort
Weihnachtswunder
wenn es hier verschwindet
und dort erscheint
wenn es dort verschwindet
und hier erscheint
Herzzeit
Wie jedes Jahr
zur Frühlingszeit
blüh’n Baum und Feld
im Hochzeitskleid
und tausend liebe Vögelein
jubilieren silberfein
Doch jedes Jahr ach, sind wir älter
die Luft erscheint uns spürbar kälter
das Licht es wirket etwas trüber
die Ruhe wird uns immer lieber
und unser Herz?
Was zaget es mir in der Brust
sehnt sich nach Ruh, als auch nach Lust
will nach draussen und nach drin’
es fühlt sich alt sowohl als jung
Das Herz, es ziemt ihm nicht das Alter
verpuppts sich und blüht wie ein Sonnenfalter
mit jedem Einstrom Vergangenes halten
mit jedem Ausstrom
die Zukunft gestalten
es wird und ward
und ist in mir
im fernen All
im jetzt und hier
Das Herz gestaltet unsre Zeit
und weset selbst in Ewigkeit
Über uns Sonne, Mond und Sterne
Über uns Sonne, Mond und Sterne
und über allem – in weit weiter Ferne
die werdende Welt
Unter uns Erde, darunter das Feuer
und unter allem die ungeheuer
wirkende Kraft
In uns das Ich, das Du und das Wir
und zuinnerst von allem
das Werden und Wirken
liebenden Seins
Die Ungeduld in mir
Wo kommt sie her
die scheue Ungeduld in mir
die wieder mich umtreibt
ohne mein Zutun
jedes Jahr
Weihnachten entgegen
mich unruhig werden lässt?
Das Dunkel des Dezemberhimmels verdoppelnd
erblindet mich mein eigenes Ziel
das fern vom Hier und Jetzt
mich entfernt von dem
was in mir steckt
das mich ruft die ganze Zeit
und ichs nicht hör
weil es so nah‘
und das seit meinem Anfang
mich mahnt, zu werden
sich danach sehnt
geboren zu werden
Erlösung bringend
dass Weihnachten
endlich werde
November
Draussen nächtets,
drinnen glimmt’s.
Wess’ Freudefunken ist’s?
Ich schau hinein,
in mich
und sehe nichts,
nur dunkel.
Was ist dies Glimmen?
Licht ohne Feuer?
Nein, der Hoffnung Flaum,
der Sehnsucht Saum,
die ich zu hegen habe,
bang gelassen aus Erfahrung.
Was kommt gewisser;
der nächste Sommer oder der Winter?
Nun ist nichts als nur noch diese Dichte,
unausgesprochen dunkel
und doch ahnungsvoll erhellt.
Vorwärts! Vorwärts?
Ein Trösten, Hauch der Ewigkeit
in diesem Glimmen.
Vielleicht kann ich’s haschen.
Doch wer, wenn dies Glimmen erlischt
gibt mir Licht?
Welch seltsame Erfahrung:
Wend’ ich mich ab, so tut es dies auch.
Hab’s doch gewusst. Dieser Trug!
Verlass dich nicht auf ferne Lichter…!
Bleib ich stehn, steht es auch.
Wende mich um, einen Schritt, noch einen.
Ist’s meine eigene Ferne, die die Distanz schafft
oder rafft, und wenn ja, wie ist’s mit dem Licht?
Fehlt es tatsächlich oder bin ich’s an dem es gebricht?
Wunder der Augen! Sehen sie doch, was zu sehn sie gar nicht vermögen.
Wunder der Sinne, empfangen sie das, woraus selber sie erst sind.
Und die Schatten, die Kälte?
Das Zwischending!
Mir gegeben, zu erkennen
das Hier, das Dort
und das Dazwischen
und wie das eine
im andern lebt
ohne Verwischen.
Ich-Bürger zweier Welten
voller Wärme, voller Licht,
Die Kühlung bringt uns nicht zum Frieren
Die Dunkelheit macht uns noch lange nichtblind!
Lass uns an diesem Ort verweilen!
Und innig sein
zwischen der Erinnerung
und dem neuen Werden.
Dunkles Holz
Weisst du, dass das Holz dunkel wird
wenn es altert?
Und brennt doch besser
je dürrer es wird.
Muss – je älter er wird –
der Mensch auch verbrennen,
wenn er helle bleiben will?
Das Ziel
Vorne das Ziel
Gewordenes hinter mir
dazwischen der Weg
jede Biegung, jede Krümmung
Geschichte
Freude
Leid
Mein Gang
mein Sein
mein Werden
alles Ausdruck dieses Weges
und nicht nur dieses
Ich selber werde Weg
werd selber Ziel
werd Gewordenes
und werde damit
für andere Weg
für andere Ziel
Hoffnung
Wenn das Sein aus Hoffnung spricht
wenn Werden aus Erwartung bricht
haben Engel
einen Ort gefunden
geschaffen durch Ringen
geschaffen durch Wunden
Dieser Ort, von Menschenhand
im Menschenherz
durch Menschenverstand
ist des Lebensglückes Quelle
Götterziel und Freiheitstelle