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Bin ich geliebt?

Bin ich geliebt
wenn das Mondlicht
nachts mich küsst,
– bin ich?

Bin ich geliebt
wenn die Sonne sanft wärmend
mir den Nacken streift,
– bin ich?

Sind wir geliebt
wenn unsere Mütter summend
uns in den Schlaf wiegen,
– sind wir?

Sind wir geliebt
wenn unsere Väter uns sanft fordernd
in die Schule schicken,
– sind wir?

Sind wir geliebt
wenn unsere Schwestern uns das Spiel verweigern
lachen wenn wir traurig sind,
– sind wir?

Sind wir geliebt
wenn Brüder uns zum Schweigen bringen
wenn wir uns ihnen anvertrauten,
sind wir?

Sind wir geliebt
wenn Männer nachts in dunklen Gängen
uns unter die Röcke greifen,
– sind wir?

Sind wir geliebt
wenn wir die Uniformen tragen
im Kampf mit Tränenblut verschmiert
– sind wir?

Bin ich geliebt
wenn eine Hand sich bittend
mir entgegenstreckt
– Bin ich?

Bin ich geliebt
wenn du neben mir
ohne Worte still und frei
mich zu meinem Haus begleitest
das auch deins ist
– ja ich bin!

Lass uns hoffen

Lass uns hoffen,
lass uns spüren,
du bist noch,
bist uns nah.

Mein Geist
kanns ertasten,
du selbst
bist noch da.

Nichts können wir sehen,
nichts hören von dir.
Doch manchmal dich fühlen,
als wärest du hier.

Die Tür ist geschlossen.
Du kommst nicht zurück.
Vom Irdischen bist du
in die Himmel entrückt.

Ein Hauch deines Wesens,
deine Liebe, dein Mut;
Sie sind uns geblieben,
das stärkt und tut gut.

Wir sind dir so dankbar
für jeden Moment,
da du mit uns lebtest;
jetzt sind wir getrennt.

Wir wollen nun alles
empfangen wies kommt.
Sei gesegnet im Himmel,
segne du was uns frommt.

 

Kalte Welt?

Wie ist die Welt so kalt;
nicht immer zwar, nicht überall,
doch Winter oder Seelenfrost
klirrt wie Schmerz.
Wir schrecken zurück.

In der Zeitenwende
ging Licht übers Wasser.
Es erschraken die Menschen
da das Wasser trug.

Jetzt ist es kalt bei uns.
Frost klirrt.
Ob der Kälte bildet Eis das Wasser
und es trägt,
trägt auch uns
und keiner erschreckt
und keiner fragt:
„wie kann das sein?“

Das Wunder ist erklärbar,
darum kein Wunder;
doch Anlass zum Staunen
und zur Dankbarkeit
allemal!

 

 

Gegen die Angst II

Angst geht um
mit lähmendem Atem
bläht das Nichts
zum paralysierenden Phantom

Sei ruhig nur
Fürchte dich nicht
Ich bin bei dir
spricht Gott

Und wenn du heut
noch so Schlimmes erlebst
Gesühnt, es wird alles gesühnt
und kein Schwert, keine Kugel
kein Fluch, noch Gewalt
wird die Liebe Gottes dir rauben
die dich trägt, selbst durch die Hölle

Ich bin bei dir

 

Lichtträger

Du trägst ein Licht in dir

das treu den Weg dir leuchtet

Halte es in die Höhe

am Ufer des Meeres

nachts wenn es finster ist

und schaue hinaus

Es wird dir dort

nicht weiter erhellen die Sicht

und dunkel bleibt die Ferne

Doch weit draussen

wird das Licht

das du trägst

gesehen

denn ab hier

leuchtet es für andere

weist Fremden den Weg

Du trägst ein Licht in dir

es leuchtet weit

weiter als dein Auge reicht

 

Fremde

Ich bin bei dir

erlebe dich

spüre dich

nehme dich wahr

atme mit dir

atme dich

und werde ein Stück Du

 

Du bist mit mir

erlebst mich

und etwas von mir

haucht in dich

bleibt in dir

und du wirst ein Stück Mich

 

Aufnehmen ist geronnene Liebe

Das Bleibende ihr Geschenk

 

Auch du, Fremde oder Fremder

unsere Begegnung ist atmen

ich atme dich ein

nehme dich auf

und werde ein Teil du

ein Stück dich

ob Frau, ob Mann, ob Kind

und du atmest mich ein

erlebst mich

nimmst mich auf

und wirst ein Stück Mich

 

Begegnung

Quelle der Geschwister

Quelle der Erfüllung

Quelle des Friedens