Jedes Erlebnis ist eine Frucht
gewachsen und gereift aus Vergangenem
geerntet in der Gegenwart
Same und Keim für Zukünftiges
Mein Leben: Der Garten dieser Keime
und ich staune ob all der Fülle!
Schlagwort-Archive: Sein
Schneeflocke
Du Eiskristall
verrate mir deinen Zauber
Deine Kälte schreckt mich nicht
Deine Dornen verletzen nicht
Deine so übermässige Zartheit
macht mich nicht wütend auf dich
Ist es dein Leuchten
dein Himmelsglitzern
Ist es der Zauber deiner stillen Gegenwart
der mir die Angst nimmt
und in mir die Freude entfacht
am Wunder schlichten hellen Seins?
ICHZEIT
Nimm dir Zeit
Nimm dir Zeit für einen Gedanken
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
und wo er war, als du ihn noch nicht dachtest.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
wo er war, als du ihn noch nicht dachtest,
und vielmehr, wo er hingeht, wenn du ihn nicht mehr denkst.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
wo er war, als du ihn noch nicht dachtest,
und vielmehr, wo er hingeht, wenn du ihn nicht mehr denkst,
sondern ihn wiederfindest,
am Ende der Zeit.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
wo er war, als du ihn noch nicht dachtest,
und vielmehr, wo er hingeht, wenn du ihn nicht mehr denkst,
sondern ihn wiederfindest,
am Ende der Zeit,
und dich fragst:
Wer denkt, wenn du Ich denkst?
Das leere Haus
Wenn Worte
ins Leere treffen
Nicht wie damals
in Betlehem
als die Liebe
draussen bleiben musste
weil kein Raum war
was dann?
Was dann
wenn das Wort
ins Leere trifft
in DEINE Leere
und eingeht
in dein Haus?
Bruderschaft
Was ist das Sein anderes
als wachsendes Werden,
wieder Vergehen,
und in der Berührung
sich verwandeln?
Abdruck nach Innen und Aussen,
Verholzung für sich
und für andere.
Was sind uns die Bäume anderes
als gewachsenes Werden
und wieder zerfallend,
nachdem sie gedient?
als Pfeil
als Haus
als Kreuz
als Flöte
Was ist Holz anderes
als Blut,
ausgeschwitzt
und verkrustet?
Dargebracht
dem ewigen Sein.
Was bin ich anderes?
Bruderschaft
der Wesen:
Du wesest in mir,
ich wese in dir.
Glanz des Lebens
Verachte nicht den Glanz des Lebens
der deine Einstellung widerspiegelt
Denn wie der Spiegel selber nichts,
ist auch der Glanz an sich nur Schein
doch zeigt er
– mehr noch als die Realität –
die Bedeutung, die du dieser beimisst
All Ein sein
Das Schöne am Augenblick ist
dass ich im Moment
die Welt kann schauen
und zugleich
die Welt mich schaut
Einsamkeit,
wie falsch klingst du
wenn ich dich arm empfinde
Allein,
wie unerhört gehst du vorbei
wenn ich hoffnungslos dich wähne
Ist doch jedes Wort, das Ich spricht,
in dem Nadelöhr,
indem ich und Welt
in einem Ort sich finden
und ein-sam
und all-eins und selig
sind und werden
carpe diem
Den Tüchtigen gehört die Welt voller Tatenlust erklingt’s Und wie der Wille so der Leib mit Mut und Kraft gelingt’s und ist’s getan wohlan * und dann ein leises Spüren wo möchte es hinführen ein Lauschen, ein Erwarten Der Gemüse- und der Seelengarten Wie gut Du doch pflegest die zweierlei Arten
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Schön bist Du wie die Blumen
Es ist das Schöne an den Blumen
dass sie auf kleinstem Erdenkrumen
nichts suchen, als das Hier und Jetzt
am Ort an dem sie hingesetzt.
Sie freuen sich am Sonnenlicht
und wenn ein Kind zu ihnen spricht.
Sie freu’n sich ebenso am Regen
und betrachten es als Segen
dass Wärme, Kälte, Schnee und Wind
im steten Wechsel um sie sind.
Blumen haben das schöne Vermögen
dem Unabänderlichen sich hinzugeben.
In dieser Tugend find ich dich verwandt
dem lichten Blumenzauberband.
Im hohen und tiefen Lebenslauf
hörst du nicht zu blühen auf.
Pflicht
Jeden Tag, jede Wochehalt ich meine Pflichtbis unter mir der Boden brichtins Licht |