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Weihnachtsfenster

Erhaben leuchtest du, Verheissung
erhaben und mächtig
deine blaue Unendlichkeit
ewige Wohnung der himmlischen Wesen
und Atem im Hier und Jetzt
aus höchster Himmelsferne
bis hier zu meinem Ort, an dem ich stehe
und mit mir, meine Brüder, meine Schwestern
und alle Menschen um mich herum.
Du führst uns durch deinen blauen Himmel
durch deine leuchtende
durch deine strahlende Zuversicht zusammen.
Alle Kreatur erschütterst du mit deiner Anwesenheit
mit deinem bei-uns-Sein
durch die Bläue des Himmels.
Durch jeden Atemzug leben wir Dich
und jubeln in deiner Kraft.
Es darf geschehen
es wird geschehen
dass auferbaut wird die grosse Stadt
die Gemeinschaft der Völker und Rassen
Brüder und Schwestern
geboren in der Kraft
der unendlich weiten Liebe.

 

Es singt der Himmel


Es singt der Himmel
wenn ein Mensch
an einem Ort
sich niederlässt,
mit Hingabe und Freude
sich auf Mitmenschen einlässt
auf Mitmenschen einlässt


Es singt der Himmel
wenn ein Mensch
dem Anderen tief vertraut
und ganz in Freiheit
auf dessen Willen baut
auf dessen Willen baut

Es singt der Himmel
wenn ein Mensch
sein Lebenswerk verschenkt
und dabei nicht
an Eigennutz denkt
nicht an Eigennutz denkt

Es jubelt der Himmel
wenn Menschen auseinander gehen
und die Freundschaften
trotzdem weiter bestehen
trotzdem weiter bestehen

Fremde

Ich bin bei dir

erlebe dich

spüre dich

nehme dich wahr

atme mit dir

atme dich

und werde ein Stück Du

 

Du bist mit mir

erlebst mich

und etwas von mir

haucht in dich

bleibt in dir

und du wirst ein Stück Mich

 

Aufnehmen ist geronnene Liebe

Das Bleibende ihr Geschenk

 

Auch du, Fremde oder Fremder

unsere Begegnung ist atmen

ich atme dich ein

nehme dich auf

und werde ein Teil du

ein Stück dich

ob Frau, ob Mann, ob Kind

und du atmest mich ein

erlebst mich

nimmst mich auf

und wirst ein Stück Mich

 

Begegnung

Quelle der Geschwister

Quelle der Erfüllung

Quelle des Friedens

 

 

Was sprichst du mir

 Was sprichst du mir – Blut – in den Adern von Heimat?
Was sehnst du mir   –  Seele  –   dem Leibvater nach?
Was hängst du mich – Leben – an mütterlich Sinnen?
Was wähne ich selbst solchen Ursprungs mich hier?

 Ein neues Gefüge zerreisset das alte.
Es brennet mir tief meine Freiheit zurück:


Nicht geboren wurd ich dereinst, am Anfang des Lebens;
geboren werd ich heute, und von heut bis zum Schluss


Ich erbe nicht Brüder, die gewinn ich von neuem
Wenn Himmelsgeschichte zur Erde fährt,
mein Leben neu nährt,
mich mit leibfreiem Bruder,
urständiger Schwester,
den uralten Zielfaden
zu erquickendem Liebeflechten
verweben lässt.

Radix

Entwurzelt liegt saftlos

die Rübe auf dem Feld,

dem Urgrund entrissen,

der den Strom des Lebens

ihr vormals gegeben.

 

Zurück?

 

Zurück ist nicht mehr.

Nicht verjüngend ist die Rückkehr.

Als Speise liegt die Rübe zum Verzehr.

 

Wenige nur,

die dem Strom des Lebens treu geblieben,

gepflegt zur Samenbildung,

die in sich trägt den Keim

zu neuem Werden.

 

Mensch des Westens,

des Südens und des Ostens.

Deine Wurzel, tief gegründet

war sie einst im Muttergrund.

Nun liegst du, zerstreut,

von Angst und Ohnmacht halb gelähmt.

 

Besinne dich.

Da sind Einzelne,

die nicht vergessen haben

und gepflegt den Lebensstrom

und Keim um Keim den Samen weitergeben,

dass neu verbinde sich dem Grund,

das Geschlecht der Menschen

und erspriesse und entfalte jenen Baum,

der dem Zeitenstrom entrissen,

blüht und fruchtet immerdar;

nicht fragend nach dem Stoff, der Art,

nur nach dem Sein,

das der Erfüllung harrt.