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All Ein sein

Das Schöne am Augenblick ist
dass ich im Moment
die Welt kann schauen
und zugleich
die Welt mich schaut

Einsamkeit,
wie falsch klingst du
wenn ich dich arm empfinde

Allein,
wie unerhört gehst du vorbei
wenn ich hoffnungslos dich wähne

Ist doch jedes Wort, das Ich spricht,
in dem Nadelöhr,
indem ich und Welt
in einem Ort sich finden
und ein-sam
und all-eins und selig
sind und werden

Der Ruf

ER hat mir gerufen

ich hab’s nicht gehört

weil dieses Kind, das da schrie

mich gestört

Ich sagte: „Sei still!“

Da ist ES verstummt

Mir hat danach

der Schädel gebrummt

Ich hab darauf etwas

zu suchen begonnen

und nichts gefunden,
nichts gewonnen

Ich hab nichts gesehen

ich war so wie blind

doch nun seh ich’s

Es war immer

bei mir

– ES   WAR –

durch das Kind.

 

 

Die Kante

Die Kante brachte an den Tag
was oben und was unten lag
Zwar konnte man sich an ihr stossen
doch stiessen dran sich nur die Grossen
Die kleinen gingen unten heiter
ahnungslosem Treiben weiter
Nur die grossgewachsnen Langen
blieben an der Kante hangen
Blieben an der Kante stecken
und bemerkten durch die Ecken
bei dem Anstoss einen Schmerz
der sich fortsetzt bis zum Herz
Ihren Blick nach oben richtet
dass ihr Auge sodann sichtet
über allem was sie kannten
gibt es ein unendlich weites
Feld von ungeahnter Fülle
die allein durch eine Hülle
unserm Blick verborgen war
Durch Stoss und Schmerzen
ja durch beides
unserm Sein nun offenbar

 

 

Was ist denn das besondere am Leben?

Was ist denn das besondere am Leben?

Es liegt in ihm ein Schweben
das zwischen Erdenfestigkeit
und Himmelsgeistunendlichkeit
den Werdeweg
geschichtsvoll in die Welt schreibt
lesbar für  Erden- und für Himmelswesen
Zentrum bildet
für unsere Gemüter
für unser Fühlen und Wollen
Es ist Quellpunkt
gedankenhellen Bewusstseins
Schöpfung
im Hier und Dort
Weihnachtswunder
wenn es hier verschwindet
und dort erscheint
wenn es dort verschwindet
und hier erscheint