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Nichts

Was hindert dich
emporzusteigen durch die Kloake
durchzubrechen durch das Eis
und zu atmen die Luft
die durchlichtete
Freiheit genannt

Was hindert dich
die Bande fallen zu lassen
die dich engt und zurückhält
zu gehen wo du willst

Was hindert dich
zu ergreifen das Hier und Jetzt
das die Welt erschüttert
und Himmel zum Klingen bringt
das Göttliche in dir erweckt

Was hindert dich
als allein das Nichts

 

ALLES VERWANDELT SICH

Denke nicht
es sei das Ende
und das Ende
sei der Schluss
 
Alles Ding 
nimmt eine Wende
weil sich alles 
wandeln muss
 
Knospe wird Blüte
Wasser wird Eis
aus Kätzchen wird Kater
aus Kleinkind ein Greis
 
Aus Schneeflocke Quelle
aus Huhn wird ein Ei
 
Aus Steinwurf wird Welle
aus Liebe wird Drei    

Aus Fehler Erfahrung
aus Leichtsinn wird Tod
 
Aus Schmerzen Verzeihung
aus Wunde wird Brot
 
Blut ward gegeben
aus Nacht wurde Leben
Angst ward überwunden
wir können gesunden
allem begegnen
Mitmenschen segnen
Weltkrippen hegen

 





genesen

Ideen gestalten
das Leben erhalten
dem Ziele sich stellen
den Auftrag erfüllen

und

Das Leben geniessen
sich gehn lassen und fliessen
geführt ganz von Sinnen
erblühn und zerrinnen

Diese zwei Haltungen
sind zwei Seiten des Seins
wie beim Papierblatt
es gibt zwei oder keins

So sind wir gestellt
in die Tugend der Welt

Zerfliessend – das Leben erhalten
empfindend – Ideen gestalten
geniessend – den Auftrag erfüllen
gelassen – der Pflicht sich stellen

Lässt sich das eine
im andern erlösen
wird das Menschenwesen
genesen

 

Mich in mir

Du, mein Neben-

und mein Ummich

Du mein Mich in mir

mein Beimir

mein Zwischen-, Über-

und Untermir

mein Von- und Zumir

Du mein Leib

der du mich bist

und doch so anders

als ich selber bin

Verführer und Erhalter

Bleibe, oh bleibe mir noch

Um ohne dich zu sein

bedarf

bedarf ich

bedarf ich erst noch deiner!

Doch dann

wenn auch ohne dich

ich weiterbestehen kann

dann

– einst –

werde ich dich erlösen

von Vater

von Mutter

ja selbst von mir

zum wahren Sein