Gehst du da hin
wo die Kindlein sterben
die trotz Schmerzen
zur Welt gekommen
die Hoffnung gebracht
die nichts genommen
als den Krümel Brot
das Schlücklein Wasser vom Brunnen.
Gehst du da hin
wo keiner sonst
ihnen gibt was sie brauchen
sie sind doch schon tot
am ihr Leben aushauchen
und die Hoffnung, ihre Hoffnung
deine Hoffnung mit ihnen auch
Gehst du da hin
wo der Augenglanz erloschen,
die Gesichtchen verblichen
und das verstorbene Herz
das grösser noch als sie selber
in der Mutter noch zuckt.
Gehst du da hin
wo die leere Mutterhülle
dies Herz noch immer birgt
und sagst ihr, – es war ich,
der deinem Kind den Krümel stahl
meinem Hund das Fell zu glätten?
Archiv der Kategorie: Ich und Welt
Wunder
Für Elisabeth
Intensität In Spannung sein Wollen wir das? Wille Ein Ziel erreichen Sind wir das? Mensch Sich verlieren in der Hingabe In der Kraft des Selbstes das Sein erschaffen Tun wir das? Leben Ja, du bist Das Wunder offenbart sich in Dir !
Wasserspiegel
Wasserspiegel
du klebst am Stoff
und spiegelst Licht
Öffnung
Wie das Ei in der Schale
bliebe diese geschlossen,
wie eine Nuss
blieb’ sie unaufgebrochen,
so wäre der Sinn des menschlichen Strebens
– bleibt es in sich verschlossen –
vergebens.
ICHZEIT
Nimm dir Zeit
Nimm dir Zeit für einen Gedanken
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
und wo er war, als du ihn noch nicht dachtest.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
wo er war, als du ihn noch nicht dachtest,
und vielmehr, wo er hingeht, wenn du ihn nicht mehr denkst.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
wo er war, als du ihn noch nicht dachtest,
und vielmehr, wo er hingeht, wenn du ihn nicht mehr denkst,
sondern ihn wiederfindest,
am Ende der Zeit.
Nimm dir Zeit, um einen Gedanken zu denken und dich zu fragen,
wo der herkommt, wenn du ihn denkst,
wo er war, als du ihn noch nicht dachtest,
und vielmehr, wo er hingeht, wenn du ihn nicht mehr denkst,
sondern ihn wiederfindest,
am Ende der Zeit,
und dich fragst:
Wer denkt, wenn du Ich denkst?
auferstanden
AUF und alle daVON
. ERsehntes ist entschwunDEN
. STANDEN doch engel bei den TOTEN
Wärme
Woher kommt sie
diese Wärme
die jede Nacht
mich erfüllt
mich durchströmt
mir Mut gibt
und Kraft
für den kommenden Tag
Kalte Welt?
Wie ist die Welt so kalt;
nicht immer zwar, nicht überall,
doch Winter oder Seelenfrost
klirrt wie Schmerz.
Wir schrecken zurück.
In der Zeitenwende
ging Licht übers Wasser.
Es erschraken die Menschen
da das Wasser trug.
Jetzt ist es kalt bei uns.
Frost klirrt.
Ob der Kälte bildet Eis das Wasser
und es trägt,
trägt auch uns
und keiner erschreckt
und keiner fragt:
„wie kann das sein?“
Das Wunder ist erklärbar,
darum kein Wunder;
doch Anlass zum Staunen
und zur Dankbarkeit
allemal!
Vertrauen
Was könnten wir denn irgend bauen,
würde nicht Gott uns Menschen vertrauen,
hätte Gott mit uns nicht Nachsicht,
wo’s uns an Wissen, Können und Wollen gebricht.
Lass drum getrost auf Gott uns schauen
und – so wie er uns – auf einander vertrauen.
Geben
Welche Kraft
liegt doch in dem Licht
das da scheint
wenn ohne Schuld
und ohne Pflicht
eines Menschen Huld
in die bedürftige Welt
hereinbricht
wenn eine Gabe ohne Entgelt
nur aus Fürsorge
spricht
wenn der Schenkende
nicht sagt, ich borge
sondern schlicht
aus Liebe schenkt
und so in die Welt
ein Himmelsband flicht