Draussen nächtets,
drinnen glimmt’s.
Wess’ Freudefunken ist’s?
Ich schau hinein,
in mich
und sehe nichts,
nur dunkel.
Was ist dies Glimmen?
Licht ohne Feuer?
Nein, der Hoffnung Flaum,
der Sehnsucht Saum,
die ich zu hegen habe,
bang gelassen aus Erfahrung.
Was kommt gewisser;
der nächste Sommer oder der Winter?
Nun ist nichts als nur noch diese Dichte,
unausgesprochen dunkel
und doch ahnungsvoll erhellt.
Vorwärts! Vorwärts?
Ein Trösten, Hauch der Ewigkeit
in diesem Glimmen.
Vielleicht kann ich’s haschen.
Doch wer, wenn dies Glimmen erlischt
gibt mir Licht?
Welch seltsame Erfahrung:
Wend’ ich mich ab, so tut es dies auch.
Hab’s doch gewusst. Dieser Trug!
Verlass dich nicht auf ferne Lichter…!
Bleib ich stehn, steht es auch.
Wende mich um, einen Schritt, noch einen.
Ist’s meine eigene Ferne, die die Distanz schafft
oder rafft, und wenn ja, wie ist’s mit dem Licht?
Fehlt es tatsächlich oder bin ich’s an dem es gebricht?
Wunder der Augen! Sehen sie doch, was zu sehn sie gar nicht vermögen.
Wunder der Sinne, empfangen sie das, woraus selber sie erst sind.
Und die Schatten, die Kälte?
Das Zwischending!
Mir gegeben, zu erkennen
das Hier, das Dort
und das Dazwischen
und wie das eine
im andern lebt
ohne Verwischen.
Ich-Bürger zweier Welten
voller Wärme, voller Licht,
Die Kühlung bringt uns nicht zum Frieren
Die Dunkelheit macht uns noch lange nichtblind!
Lass uns an diesem Ort verweilen!
Und innig sein
zwischen der Erinnerung
und dem neuen Werden.
Archiv der Kategorie: Werden
Dunkles Holz
Weisst du, dass das Holz dunkel wird
wenn es altert?
Und brennt doch besser
je dürrer je mehr.
Muss, je älter er wird,
der Mensch auch verbrennen, wenn er
helle bleiben will?
Das Kind
Welche Gegenwart Gottes Kind deine warme Backe mich suchend und mitnehmend dein Händchen furchtlos der unendlichen Welt entgegengestreckt und damit den Punkt gesetzt und bestimmt das Hier und Jetzt Da ist Leben Sein und Sinn |
Über uns Sonne, Mond und Sterne
Über uns Sonne, Mond und Sterne
und über uns – in weiter Ferne
die unendlich schöne werdende Welt
Unter uns Erde, darunter das Feuer
und unter allem die ungeheuer
treu beständig wirkende Kraft
In uns das Ich, das Du und das Wir
und zuinnerst von allem
das Werden und Wirken
liebenden Seins
Geburtstagsgruss
Jung und voller Tatenkraft hast du manch Meisterwerk geschafft. All die guten Geisterlein die allzeit nahe bei dir sein soll’n weiter stetig dich begleiten, ein friedvoll Leben dir bereiten. Jeden Unfall, Schmerz und Pein sollen sie fernhalten von deinem Heim. Lebe du glücklich und gesund mit Menschen und Engeln in schönem Bund. Damit aber Langweile niemals dich trübe
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Sein
Jeder Atemzug
jede Regung
jeder Schritt
jede Tat
zeichnet uns weiter
ins Leben hinein
und das Leben
ist das Abbild
unserer Selbst
Gehen
Sprechen
Denken
Sein
Morgen
Wenn morgens dein Auge |
Enthusiasmus
Enthusiasmus
entzündet sich
nicht an der Sache
die uns gegeben
sondern an unserem Geist
der unaufhörlich
die Dinge verzaubert
zu dem, was sie werden
Das Ziel
Vorne das Ziel
Gewordenes hinter mir
dazwischen der Weg
jede Biegung, jede Krümmung
Geschichte
Freude
Leid
Mein Gang
mein Sein
mein Werden
alles Ausdruck dieses Weges
und nicht nur dieses
Ich selber werde Weg
werd selber Ziel
werd Gewordenes
und werde damit
für andere Weg
für andere Ziel
Hoffnung
Wenn das Sein aus Hoffnung spricht
wenn Werden aus Erwartung bricht
haben Engel
einen Ort gefunden
geschaffen durch Ringen
geschaffen durch Wunden
Dieser Ort, von Menschenhand
im Menschenherz
durch Menschenverstand
ist des Lebensglückes Quelle
Götterziel und Freiheitstelle