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Kraft der Schlange

Von der Schlange
haben wir die Kraft
uns zu winden
nicht nur um den Stamm
auch um den Stift
mit dem wir Licht
ins Dunkel unserer Gedanken
zeichnen

Klebrig ist die Tintenspur
die Aufmerksamkeit
bleibt dran hängen
und weckt Bewusstsein

Doch bedenke
Die Gabe der Schlange
bleibt verbunden
mit dem Tod
Und ihr Geschenk
erfüllt sich erst
in der Selbstlosigkeit
der Hingabe

Nichts

Was hindert dich
emporzusteigen durch die Kloake
durchzubrechen durch das Eis
und zu atmen die Luft
die durchlichtete
Freiheit genannt

Was hindert dich
die Bande fallen zu lassen
die dich engt und zurückhält
zu gehen wo du willst

Was hindert dich
zu ergreifen das Hier und Jetzt
das die Welt erschüttert
und Himmel zum Klingen bringt
das Göttliche in dir erweckt

Was hindert dich
als allein das Nichts

 

Ele der Fant

Noch ehe der Ele

in seinem …ment

die echte Bestimmung

seines Wesens erkennt

da fühlt’ er sich elend

wälzt sich im Sand

er badet im Wasser

geht wieder ans Land

Da dreht er sich um

schaut über den Rand

und sieht dort im Spiegel

als wärs Zauberhand

ein liebliches Wesen

in grauem Gewand

 

Vorbei ist das Elend

hier steht ja ein Fant

das kann nur ich selbst sein

sagt ihm sein Verstand

Ich bin ein Gigant

mit viel Haut, wenig Haar

nennt mich Elefant

weil ich’s immer schon war 

 

elefant

 

ALLES VERWANDELT SICH

Denke nicht
es sei das Ende
und das Ende
sei der Schluss
 
Alles Ding 
nimmt eine Wende
weil sich alles 
wandeln muss
 
Knospe wird Blüte
Wasser wird Eis
aus Kätzchen wird Kater
aus Kleinkind ein Greis
 
Aus Schneeflocke Quelle
aus Huhn wird ein Ei
 
Aus Steinwurf wird Welle
aus Liebe wird Drei    

Aus Fehler Erfahrung
aus Leichtsinn wird Tod
 
Aus Schmerzen Verzeihung
aus Wunde wird Brot
 
Blut ward gegeben
aus Nacht wurde Leben
Angst ward überwunden
wir können gesunden
allem begegnen
Mitmenschen segnen
Weltkrippen hegen

 





genesen

Ideen gestalten
das Leben erhalten
dem Ziele sich stellen
den Auftrag erfüllen

und

Das Leben geniessen
sich gehn lassen und fliessen
geführt ganz von Sinnen
erblühn und zerrinnen

Diese zwei Haltungen
sind zwei Seiten des Seins
wie beim Papierblatt
es gibt zwei oder keins

So sind wir gestellt
in die Tugend der Welt

Zerfliessend – das Leben erhalten
empfindend – Ideen gestalten
geniessend – den Auftrag erfüllen
gelassen – der Pflicht sich stellen

Lässt sich das eine
im andern erlösen
wird das Menschenwesen
genesen