Das Wesen der Schönheit
findet im Schicksal
die Bestimmung,
in der Kunst
die Erfüllung
in der Liebe
die Vollkommenheit
Das Wesen der Schönheit
findet im Schicksal
die Bestimmung,
in der Kunst
die Erfüllung
in der Liebe
die Vollkommenheit
Von der Schlange
haben wir die Kraft
uns zu winden
nicht nur um den Stamm
auch um den Stift
mit dem wir Licht
ins Dunkel unserer Gedanken
zeichnen
Klebrig ist die Tintenspur
die Aufmerksamkeit
bleibt dran hängen
und weckt Bewusstsein
Doch bedenke
Die Gabe der Schlange
bleibt verbunden
mit dem Tod
Und ihr Geschenk
erfüllt sich erst
in der Selbstlosigkeit
der Hingabe
Was hindert dich
emporzusteigen durch die Kloake
durchzubrechen durch das Eis
und zu atmen die Luft
die durchlichtete
Freiheit genannt
Was hindert dich
die Bande fallen zu lassen
die dich engt und zurückhält
zu gehen wo du willst
Was hindert dich
zu ergreifen das Hier und Jetzt
das die Welt erschüttert
und Himmel zum Klingen bringt
das Göttliche in dir erweckt
Was hindert dich
als allein das Nichts
Sie ist so anders
so ungemein wohlig
und selbstlos
die Wärme in mir
am Morgen
wenn ich erwache
und der Tag langsam
um mich heranzieht
und ich weiss
heute Nacht warst du
wieder bei mir
mein Engel
Erfüllt liege ich da
und ich weiss
die so oft vermisst geglaubte
Gottesliebe
ist da
noch immer da
Tief beschenkt
ergreife ich mich
Morgenwarm
mein ganzer Körper
in den ich heute
wieder erwach
Wer war bei mir
heut Nacht
hat mich
mit Urwärme erfüllt
bis zur kleinen Zeh
Da haucht es
wie ein Himmelswesen
Ich erwache ganz
und die Wärme liegt
wieder ganz bei mir
Denke nicht es sei das Ende und das Ende sei der Schluss Alles Ding nimmt eine Wende weil sich alles wandeln muss Knospe wird Blüte Wasser wird Eis aus Kätzchen wird Kater aus Kleinkind ein Greis Aus Schneeflocke Quelle aus Huhn wird ein Ei Aus Steinwurf wird Welle aus Liebe wird Drei Aus Fehler Erfahrung aus Leichtsinn wird Tod Aus Schmerzen Verzeihung aus Wunde wird Brot Blut ward gegeben aus Nacht wurde Leben Angst ward überwunden wir können gesunden allem begegnen Mitmenschen segnen Weltkrippen hegen
Zeit haben heisst Zeit geben
Man hat genau so viel Zeit
wie man sich nimmt
oder besser gesagt
wie man sich gibt
Ideen gestalten
das Leben erhalten
dem Ziele sich stellen
den Auftrag erfüllen
und
Das Leben geniessen
sich gehn lassen und fliessen
geführt ganz von Sinnen
erblühn und zerrinnen
Diese zwei Haltungen
sind zwei Seiten des Seins
wie beim Papierblatt
es gibt zwei oder keins
So sind wir gestellt
in die Tugend der Welt
Zerfliessend – das Leben erhalten
empfindend – Ideen gestalten
geniessend – den Auftrag erfüllen
gelassen – der Pflicht sich stellen
Lässt sich das eine
im andern erlösen
wird das Menschenwesen
genesen